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Warum können in unseren Logen keine Frauen aufgenommen werden?

Zuerst ist dies historisch bedingt, da seit der ersten Satzung von 1723 nur Männer einer regulären Freimaurer-Loge beitreten können. Handwerksberufe wurden bis ins 20. Jahrhundert weitestgehend von Männern ausgeübt. Und dieses damals selbstverständliche Brauchtum wurde bis heute beibehalten. Außerdem ist jede Loge ein demokratischer Verein, der durch Mehrheit etwas anderes bestimmen kann. Alle diesbezüglichen Abstimmungen haben bislang ergeben, dass in den Männerlogen keine Frauen als Mitglieder gewünscht werden. Weiterhin haben sich unsere Gremien (die unter dem Dach der VGLvD geeinten Großlogen) dazu bekannt, dass wir bestimmte Regeln einhalten, um "regulär" zu bleiben und mit allen anderen regulären Logen auf der Erde Kontakt haben zu können. Diese Regeln, die "Basic Principles", sind von nahezu allen Großlogen akzeptiert worden. Diese und andere Gründe haben dazu geführt, dass keine Frauen aufgenommen werden. Zudem gibt es psychologische Gründe, dass Männer und Frauen rituell getrennt arbeiten wollen.

Schon längst haben sich Frauen auf ihre Art das freimaurerische Gedankengut erschlossen und können rituell arbeiten. Nach 1945 hat sich die "Frauen-Großloge von Deutschland" (FGLD) gebildet, der zur Zeit rund 25 Logen angehören (www.freimaurerinnen.de). Diese Logen werden im Sinn der männlichen, regulären Freimaurerei förmlich "nicht anerkannt", gleichwohl akzeptiert. Ein geistiger Austausch findet statt, z. B. über die Forschungsloge"Quatuor Coronati" oder das "Forum Masonicum".

Darüber hinaus gibt es noch "gemischte Logen", die gleichberechtigt Männer und Frauen aufnehmen. Diese werden ebenso nicht als "regulär" anerkannt (www.gemischte-freimaurerei.org / www.droit-humain.org/deutschland). Die freimaurerische Wertschätzung den Frauen gegenüber wird in diesen Logen besonders deutlich.

Europaweit ist zudem festzustellen, dass die nicht "reguläre" Großloge Frankreichs, der Grand Orient de France mit über 47.000 Mitgliedern in ca. 1200 Freimaurerlogen zahlenmäßig die "regulären" Freimaurer deutlich überragen. Im Vergleich: der VGLvD unterstehen rund 14.000 Brüder Freimaurer in Deutschland.

Begegnung hilft, die Freimaurerei zu verstehen, nicht Bücher oder Internet.